Endloskette o. Kette mit Nietschloss ??

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Bub
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Endloskette o. Kette mit Nietschloss ??

#1 Beitrag von Bub » Sa Jun 28, 2014 09:16

...

Moin zusammen,

bei meiner SV ist ein Kettenglied gerissen! [smilie=puke.gif]

Zum Glück hat Speedy das rein Zufällig beim Stammtisch gesehen!
Danke, meine Adlerauge Robert! [smilie=bloom.gif]

Stellt sich die Greetchen-Frage: Endloskette oder Kette mit Nietschloss??

Ich habe mich trotz der aufwendigen Montage für die Endloskette entschieden.
Bei der SV muss dafür folg. demontiert werden:
- Auspuff
- Krümmer
- Federbein
- Schwinge

Also viel Arbeit nur um so ein dödeliges Kettenkitt aufzuziehen.
Dazu benötigt man noch eine Spezial-Nuss für die Schwinge.
Die werde ich mir ausleihen o. selber bauen, mal sehen.

Ja, die Montage mache ich selbst. Habe zum Glück die Möglichkeit
das Moped an die Decke zu Hängen. Montageständer bingt ja nix beim
Schwingenausbau!

Ich bin aber echt glücklich...nicht wegen der blöden Arbeit...sondern
weil nix passiert ist. Wer weiß wie lange ich damit schon rumfahre? [smilie=pray.gif]

Werde in Zukunft sehr penibel auf die Kette achten, ganz besonders
auf die Richtige Kettenspannung. Ich glaube meine Kette war möglicherweise
zu stramm.


Gruß vom BuB
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Re: Endloskette o. Kette mit Nietschloss ??

#2 Beitrag von j_j » Sa Jun 28, 2014 09:59

moin,

ist doch schön zu lesen ... dass es vor Katastrophe zur Vermeidung derselbigen kam ...

meine "Kettenzeit" ist ein bisserl her - ich erinner mich aber an eben diese Diskussion.
angeblich wäre mit richtigem Werkzeug und korrektem Druck das Ergebnis bei Nietschloss ebenso fest wie Endloskette ( viell. weiss Meikel hier mehr)
Vorteil des Schwingenausbaus wäre, dass Du da bei der Aktion auch diese Teile inspizieren kannst.

G-russ
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Re: Endloskette o. Kette mit Nietschloss ??

#3 Beitrag von dickerpott » Sa Jun 28, 2014 11:07

Genietete Ketten sind zwar nicht 100 % so fest wie Endlosketten - absolut korrektes Arbeiten mit dem richtigen Werkzeug vorausgesetzt - aber dadurch, dass Kräfte vorwiegend in Längsrichtung der Kette wirken, nimmt sich das eigentlich nichts.
Wesentlich einfacher ist es natürlich, und für den Alltagsbetrieb vollkommen ausreichend.
Wenn ich die Kette allerdings an eine Rennmaschine montiere oder permanent mit > 200 km/h über Autobahnen bügele, käme für mich nur eine Endlose in Frage.

Wenn ich an meine frühere SR500 denke, da habe ich mit Einfach-Rollenketten und Kettenschloß über 60tkm ohne Probleme zurückgelegt (aber die ging ja auch nur gequält über 140 km/h).
Bub hat geschrieben: Werde in Zukunft sehr penibel auf die Kette achten, ganz besonders
auf die Richtige Kettenspannung. Ich glaube meine Kette war möglicherweise
zu stramm.
Bei zu strammer Kette wird auf Dauer das Lager der Getriebeausgangswelle / Ritzel zerstört, was idR ziemlich teuer werden kann und ggf. wie "gerissene" Kettenglieder auch gerne Aua macht...

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Re: Endloskette o. Kette mit Nietschloss ??

#4 Beitrag von Meikel » Sa Jun 28, 2014 11:34

Moinsen
Nun ist die Frage warum die Kette gerissen ist, das eine Kette reißt ist schon ungewöhnlich.
Nun hacken 2 Zylinder auch recht heftig auch die Kette ein wenn untertourig gefahren wird.
Die Ketten sind auch immer besser geworden und halten mittlerweile recht lange.
Das Problem ist oft die Pflege, ich sehe so oft blanke und teilweise auch rostige Ketten.

Wie heiß es so schön: Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.
Nun kann ein Nietschloß als Schwachpunkt ansehen, daß muß aber nicht so sein.
Wie schon geschrieben ist ein gutes Vernietwerkzeug und korrekte Arbeit das A & O
Der Umgang mit solch einem Werkzeug sollte schon geübt werden, das ist teilweise nicht ganz ohne.
Damit ist die Frage nun habe ich ein Vernietwerkzeug und kann ich damit umgehen oder baue ich die Schwinge aus.
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat die Schwinge der SV keinen Ober- und/oder Unterzug.
Damit wäre diese Frage nämlich komplett hinfällig....
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Re: Endloskette o. Kette mit Nietschloss ??

#5 Beitrag von Bub » Sa Jun 28, 2014 12:11

....

Habe gelesen dass einige eine Kette mit Schloss einbauen und dann auf direktem Wege
zu einem Händler fahren und das Schloss vernieten lassen (gegen Obelus in die Kaffee-Kasse).

Wesentliche Vorteile natürlich dass die Jungs beim Händler Erfahrung beim Vernieten haben,
der zeitaufwändige Einbau entfällt und er Preis ist auch etwas günstiger!

Die Schrauberei macht mir ja schon spass...aber fahren gefällt mir besser!
Außerdem bin ich ja quasi Anfänger (gilt fürs schrauben u. für`s fahren :pfeif: ).

@Meikel: Ja, die Schwinge bei der SV ist eine Einfache Schwinge ohne Ober/Untergurt.
An der Pflege der Kette hat es in meinem Fall vermutlich nicht gelegen. Meine Vermutung
zu meiner Beruhigung ist dass die Kette die letzten 1000 km seit dem Einbau des neuen
Pneus zu stramm war!

Ich werde aber auf alle Fälle eine Endloskette montieren (auch wenn eine vernünftig u.
fachmännisch vernietete Kette mit Schloss reichen würde) und auch die Übersetzung
geringfügung ändern (auf kosten der Endgeschwindigkeit)! Alles jenseits der 160km/h
macht bei einer Körpergröße von 1,80m eh keinen Spass auf der SV.

Wie gesagt....ich bin froh dass unser Speedy [smilie=bloom.gif] das gesehen hat und kann
ihm dafür garnicht genug danken.


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Re: Endloskette o. Kette mit Nietschloss ??

#6 Beitrag von Volker » Sa Jun 28, 2014 19:01

Kette spannen machst Du wie folgt:

Die Kette soll so ca 25mm Spiel haben (oder was Suzuiki empfiehlt, sie WHB), heißt einen guten Zentimeter nach oben und einen nach unten, allerdings im belasteten Zustand.
Kette spannen, drauf setzen, Moped belasten (Federbein federt etwas ein) und Spiel kontrollieren. Da kann ein 2. Mann oder Frau helfen, einer sitzt drauf und einer stellt ein.
Runter und messen wieviel Spiel du bei unbelasteter Maschine hast. Merken!! :wink:
Das ist das Spiel, welches Du in Zukunft einstellen mußt, wenn Du neben deinem Moped hockst ;-)
Meist werden Ketten zu stramm gespannt, da die Spielvorgabe am unbelasteten Moped eingestellt wird und mit Mensch drauf ist dann die Kette zu stramm.

Bei meinem Gespann mit zu weichem Federbein und zu dickem Fahrer meinen die Leute immer, meine Kette sei zu locker, wenn das Moped so da steht. Wenn ich drauf sitze ist das Spiel ok [smilie=action-smiley-015.gif]

Meine XL600R hat auch mal eine Endloskette zerrissen, also Vorsicht mit den Wenig-Zylindern, war aber ungepflegt die Kette, hat danach mit Schloß und Schmierung noch lange gehalten [smilie=action-smiley-015.gif]

Gruß

Volker
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Re: Endloskette o. Kette mit Nietschloss ??

#7 Beitrag von Speedy » Sa Jun 28, 2014 20:02

Meine Kette ist vernietet, wie Meikel schon schrieb: korrektes Arbeiten ist ein MUß !

Erstens muss das halten, darf sich nicht lösen und zweitens muss noch genügend Bewegungsfreiheit da sein.
Schließlich muss das Kettenglied auch immer vorn ums kleine Ritzel rum. :idea:

Das ich den Schaden bei Bubs Kette entdeckt habe war absoluter Zufall... [smilie=action-smiley-015.gif]
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Re: Endloskette o. Kette mit Nietschloss ??

#8 Beitrag von dickerpott » Sa Jun 28, 2014 21:43

Volker hat geschrieben:Kette spannen machst Du wie folgt:

Die Kette soll so ca 25mm Spiel haben (oder was Suzuiki empfiehlt, sie WHB), heißt einen guten Zentimeter nach oben und einen nach unten, allerdings im belasteten Zustand.
Kette spannen, drauf setzen, Moped belasten (Federbein federt etwas ein) und Spiel kontrollieren. Da kann ein 2. Mann oder Frau helfen, einer sitzt drauf und einer stellt ein.
Runter und messen wieviel Spiel du bei unbelasteter Maschine hast. Merken!! :wink:
Das ist das Spiel, welches Du in Zukunft einstellen mußt, wenn Du neben deinem Moped hockst ;-)
Meist werden Ketten zu stramm gespannt, da die Spielvorgabe am unbelasteten Moped eingestellt wird und mit Mensch drauf ist dann die Kette zu stramm.....
Volker hat dabei eins vergessen,
da Ketten sich oft ungleich längen, misst man das Spiel an mehreren Stellen, d.h. man dreht die Kette langsam durch und stellt das korrekte Spiel dann logischerweise an der strammsten Stelle ein. 8)



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Re: Endloskette o. Kette mit Nietschloss ??

#9 Beitrag von Volker » Sa Jun 28, 2014 22:48

...aber erst bei einer gebrauchten Kette, der Bub verbaut ja jetzt eine neue Kette :gr: :gr:
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Re: Endloskette o. Kette mit Nietschloss ??

#10 Beitrag von Anekdoteles » Sa Jun 28, 2014 23:45

Bub hat geschrieben: macht bei einer Körpergröße von 1,80m eh keinen Spass auf der SV.
ich bin 1,90m und war mit keinem mopped so glücklich wie mit meiner SV 650 :lol:

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Re: Endloskette o. Kette mit Nietschloss ??

#11 Beitrag von Bub » So Jun 29, 2014 00:03

....

@Anekdoteles: Top Moped. Nur schnelle Autobahn-Ritte machen mir halt keinen Spass.


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Re: Endloskette o. Kette mit Nietschloss ??

#12 Beitrag von Anekdoteles » So Jun 29, 2014 01:52

ein absolut unterschätztes motorrad !
neben dem geilen sound glänzt es durch super fahrleistungen. mit 3,5 sek. auf 100 kann man selbst mit modernste ps-schleudern mithalten [smilie=action-smiley-039.gif]
und es is halt einfach so vielfältig, zwischen gemütlich vor sich hinblubbern und supersportlichem fahren is alles drin :lol:
gerade für die "anfänger-drossel" das absolut perfekte modell
ach ich vermisse die zweizylinderaction :'(

irgendwann kauf ich mir bestimmt mal die große davon :pfeif:
bei der kleinen war nur die ungleichmäßige drehmomentkurve etwas ärgerlich: bei etwa 7000 umdrehungen hat sie wie n turbo-boost bekommen, da hätte man besser abstimmen müssen, um die leistung schon früher abrufgen zu können, da beim zweizylinder normalerweise ja grade das drehmoment im niedrigen drehzahlbereich interessant ist

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Re: Endloskette o. Kette mit Nietschloss ??

#13 Beitrag von dickerpott » So Jun 29, 2014 11:06

Anekdoteles hat geschrieben:....bei etwa 7000 umdrehungen hat sie wie n turbo-boost bekommen, da hätte man besser abstimmen müssen, um die leistung schon früher abrufgen zu können, da beim zweizylinder normalerweise ja grade das drehmoment im niedrigen drehzahlbereich interessant ist
Jep, aber genau das ist das Problem bei leistungsstarken und hochdrehenden 2-Zylindern.
Entweder Drehmoment im mittleren Bereich oder halt mehr Leistung und dafür die Power weiter oben.
Ist z.B. bei der alten GPZ500 mit 60 PS genauso, unter 7000 so lala und darüber geht die ab wie Schmitz' Zäpfchen bis 11.000.

Beides geht leider nicht (mal von aufgeladenen Motoren abgesehen).

Und für das immer wieder beschworene Dampfhammer-Drehmoment im niedrigen Drehzahlbereich werden (u.a. aus abgastechnischen Gründen) eigentlich gar keine Motoren mehr konzipiert (Ausnahme W650/800 von Kawa).
Langhuber mit hohen Schwungmassen bollern zwar toll, aber obenrum ist dann wegen der zu bewegenden Massen tote Hose.




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Re: Endloskette o. Kette mit Nietschloss ??

#14 Beitrag von VOODOO » So Jun 29, 2014 13:42

Anekdoteles hat geschrieben: irgendwann kauf ich mir bestimmt mal die große davon :pfeif:
Warte nicht zu lang, die werden weniger!
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Re: Endloskette o. Kette mit Nietschloss ??

#15 Beitrag von Lederclaus » So Jun 29, 2014 14:40

Ich muß da jetzt auch mal etwas dazu schreiben:

1: eine offene Kette fachgerecht vernietet ist absolut genau so stabil wie eine geschlossene Kette. Im Werk werden die Ketten auch entsprechend vernietet

2: Ich würde im Rennbetrieb absolut KEINE geschlossene Kette verwenden. Viel zu aufwändig, man kann nicht mal eben ein anderes Übersetzungsverhältnis
wählen oder eine verbrauchte Kette tauschen. Hat mal einer die Ketten bei den Renngeräten angeschaut? Anstatt dem Nietschloß ist eine Außenlasche aufgelegt
und nicht vernietet. Gehalten wird sie von einer Federspange, die aussieht wie eine Sicherheitsnadel. Die Ketten haben im Betrieb fast überhaupt keine
axiale Belastung. Sie werden nur auf Zug belastet

3: Ein Kettensatz guter Qualität (also zB DID obere Preisregion) hält bei guter Pflege (richtige Einstellung des Kettendurchhangs und Kettenöler) klaglos 50 bis 60 tkm.

4: Oft sind die Angaben des Motorradherstellers nicht richtig oder das Motorrad wurde verändert (Höher- bzw Tieferlegung etc) . Auf jeden Fall wird das Kettenspiel
den Gegebenheiten angepasst. Soll heißen: Neuen Kettensatz montieren und dann das Motorrad voll beladen so weit einfedern, bis die stelle erreicht ist, an dem die Kette
das geringste Kettenspiel hat (also wenn die Schwingein gerader Flucht steht). Dort wird der Kettendurchhang so eingestellt, daß etwa 10mm Spiel sind.
So kann die Kette auf keinen fall beim Durchfedern an einer Stelle mit Gewalt gereckt werden (dadurch entsteht die ungleiche Kettenteilung, die großen Verschleiß
hervorruft und zu Reißen und Beschädigung des Getriebeausgangslagers und des Kettenradträgers führt)

Wenn man die Kette wie oben beschrieben eingestellt hat, stellt man das Motorrad unbelastet hin, misst das Kettenspiel in diesem Zustand und schreibt es auf ein Klebe-
band, das unter die Sitzbank oder unter den Seitendeckel geklebt wird. Jetzt kann man ganz leicht und ohne Hilfe das richtige Kettenspiel bei unbelastetem Motorrad
einstellen und weiß absolut sicher, daß alles genau richtig ist. Wichtig dabei ist, danach das Rad langsam ein paar mal zu drehen und dabei auf das Kettenspiel zu achten. Das
erforderliche (anfangs ermittelte) Kettenspiel wird IMMER an der strammsten Stelle der Kette eingestellt!

Noch was: Wenn ich kein Werkzeug dafür habe, lass ich es machen oder kaufe mir das Werkzeug halt (DID Kettennieter kostet ca 100 Euro bei Tante L. und hat fast Werkstattqualität. Jedenfalls ist es sehr brauchbar)
Wenn hier einer mit einem selbst eingebauten Kettensatz ankommt ond verlangt, daß ich ihn verniete, dann fährt er damit so wieder nach Hause. Nicht weil ich geldgierig bin, sondern weil ich dann sowohl für die Kette als auch für den Einbau gewährleisten muß. Und ich halte nicht wegen 5 Euro meine ganze Existenz für ein geiziges A****** hin.
Für meine Betriebshaftpflichtversicherung wäre das nämlich ein Grund auf eine Regulierung im Schadensfall komplett zu verzichten.

Alo in Kurzform: Kettensatz in bester Qualität kaufen, so vernieten, daß sich das Kettenglied genauso leicht oder schwer wie die Nachbarglieder bewegt, Kettenspiel richtig einstellen und öfter kontrollieren, Kette regelmäig reinigen und schmieren oder Öler einbauen (am besten CLS)

Ich vermeide bewusst den Begriff "Kette spannen". [smilie=1hammer.gif]

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