Leistungsverlust unter 5.000 u/min-Wohl kein Vergaserproblem

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Cugar
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Leistungsverlust unter 5.000 u/min-Wohl kein Vergaserproblem

#1 Beitrag von Cugar » Mo Mai 02, 2011 22:14

Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum. Meine 1992er G macht seit geraumer Zeit Probleme. Sie hatte vor dem Winter immer wieder unter einer Drehzahl von 5.000 Umdrehungen einen mit der Zeit immer größer werdenden Leistungsverlust. Es sind an der G nur Originalteile verbaut, zumindest was die Technik angeht.

Zwischenzeitlich habe ich folgende Arbeiten erledigt, bzw. erledigen lassen, da ich eher ein Technik-Greenhorn bin:

Der Vergaser ist gegen einen anderen originalen ausgetauscht worden, der komplett gereinigt wurde. Ventilspiel wurde eingestellt. Zündkabel gewechselt. Tank von innen entrostet und versiegelt, weil man glaubte, dass eventuell Rost aus dem Tank den alten Vergaser verwurstet hatte.

Heute habe ich die G also zurückbekommen und sie hat noch immer den Leistungsverlust unter 5.000 Umdrehungen, wenn auch nicht mehr ganz so schlimm. Allerdings fällt mir auf, dass sie sich unter 5.000 ein wenig wie ein Traktor oder alter VW Käfer anhört. Oben raus fährt sie sich normal und hört sich auch normal an.

Hat jemand von den Kracks hier im Forum vielleicht noch eine Idee was meine geliebte G haben könnte und wie ich da Abhilfe schaffen kann?

Viele Grüße

Marc

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Re: Leistungsverlust unter 5.000 u/min-Wohl kein Vergaserproblem

#2 Beitrag von Lederclaus » Mo Mai 02, 2011 23:15

Moin Marc,

ist jetzt kein Standartproblem bei der 11er G.
Bei den von Dir geschilderten durchgeführten Wartungsarbeiten (bzw Reparaturversuchen) fällt mir eigentlich nur die Zündung oder die Steuerzeiten ein. (ein Zahn zu früh oder zu spät. Ist da kürzlich mal ne neue Steuerkette rein gekommen?)
Zündsteuergerät. Schwer zu prüfen. Wäre aber denkbar.

Ferndiagnose ist da blöd. Bei so einem Problem muß ich schon nachdenken, wenn ich das Moped vor mir habe...

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Re: Leistungsverlust unter 5.000 u/min-Wohl kein Vergaserproblem

#3 Beitrag von Eulenspiegel » Di Mai 03, 2011 07:14

Cugar hat geschrieben:Allerdings fällt mir auf, dass sie sich unter 5.000 ein wenig wie ein Traktor oder alter VW Käfer anhört. Oben raus fährt sie sich normal und hört sich auch normal an.
Du meinst, sie "nagelt" etwas? Das klingt nach Kompression. Wenn die Kompression in den einzelnen Zylindern um mehr als zwei bis drei Bar abweicht, tritt das auf (kenne ich so bei alten Benzinmotoren). :pfeif:
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Re: Leistungsverlust unter 5.000 u/min-Wohl kein Vergaserproblem

#4 Beitrag von Cugar » Di Mai 03, 2011 07:54

Danke für Eure Antworten.

@Lederclaus Eine neue Steuerkette ist nicht reingekommen.

@Eulenspiegel Ja, sie nagelt und je höher die Drehzahl, desto weniger nagelt sie, bzw. ab 5.000 Umdrehungen gar nicht mehr. Was wäre denn bei fehlender Kompression in einzelnen Zylindern zu tun?

Grüße

Marc

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Re: Leistungsverlust unter 5.000 u/min-Wohl kein Vergaserproblem

#5 Beitrag von gsxfan » Di Mai 03, 2011 08:27

Bevor was getan wird, würd ich erst einmal die Kompression prüfen lassen. Normalerweise hat eine Werkstatt einen Druckprüfer, geht mittels Aufsatz aufs Kerzenloch, Motor drehen lassen und dann wird der Druck angezeigt. Zunächst mal für den groben Überblick.
Mangelnde Kompression kann mehrere Ursachen haben, kaputtes Ventil, Loch im Kolben, gebrochene oder fehlende Kolbenringe, Riefen im oder schlicht eingelaufene Zylinder. Ist möglich, aber das dürfte sich übers gesamte Drehzahlband auswirken. Dabei dürfte sie auch mehr oder weniger stark qualmen. Gab es mal ein Vergaserproblem mit fehlender Nadel?
Ich hätt auch erst einmal Zündung gesagt, wenns kein Steuerzeitenproblem ist. Wenn sie wie ein Traktor läuft, dann kann das ungleichmäßige Zündung sein. Möglicherweise springt irgendwo ein Funke durch Kabelbruch oder kaputten Kerzenstecker oder es liegt ein schlechter Kontakt vor, der bei niedriger Drehzahl und nicht so starkem Zündungsimpuls für ungleichmäßigen Funken sorgt. Bei höherer Drehzahl des Motors und der Lichtmaschine mit etwas höherer Spannung mag es reichen.
Wenn dem so ist, sollte man das am Kerzenbild erkennen können. Fahr mal eine Runde mit niedriger Drehzahl und schraub dann die Kerzen raus. Wenn die ein stark unterschiedliches Kerzenbild haben - z.B. eine oder zwei sind ziemlich schwarz und die anderen normal, dann dürfte es daran liegen.
Abhilfe schafft dann der Austausch der entsprechenden Kerzenstecker (Sind die Kerzen alle frisch?) und der Zündkabel bis zur Spule, möglicherweise hat auch eine Zündspule einen Hau weg. Jedenfalls alle Kabel der betreffenden Zylinder prüfen und ggfls austauschen.
Wenn es das noch nicht ist, dann kann es wie Claus sagt an der Zündbox liegen. Dazu mal eine ausleihen und anstecken, das dürfte am einfachsten sein.
cu Uwe
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Re: Leistungsverlust unter 5.000 u/min-Wohl kein Vergaserproblem

#6 Beitrag von Cugar » Di Mai 03, 2011 09:16

Danke für den Tipp gsxfan. Die Kerzen sehen tatsächlich unterschiedlich aus. Eine ist etwas schwarz. Werde die Kerzenstecker mal austauschen, vielleicht war es das schon.

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Re: Leistungsverlust unter 5.000 u/min-Wohl kein Vergaserproblem

#7 Beitrag von Lederclaus » Mi Mai 04, 2011 17:58

Unwahrscheinlich. Erstmal die Kerzenstecker messen: Ohne Kabel sollen die einen Entstörwiderstand von 10 K ohm haben. Wenn der zu hoch ist (ab 1,5 K Ohm zuviel) den Stecker zerlegen und innen gut reinigen.
Und nach dem Zusammenbau nochmal probieren. (Ja, der Stecker läßt sich zerlegen. innen ist ein Widerstand und eine kleine Feder)
Ein neuer Stecker kostet ein kleines Vermögen. (komplett 41,16 Euro, nur der eigentliche Funktionsteil 26,50)

Du schreibst, der Vergaser ist gegen einen anderen originalen, gereinigten getauscht worden.
WER hat den gereinigt und WIE wurde der gereinigt?
Sind die Schieberführungen und Nadel-Positionsringe in Ordnung? Sind die Nadeldüsen und Düsennadeln in Ordnung? Sind die Ansauggummis auch neu oder etwa porös? Welchen CO-Wert hat das Abgas im Leerlauf bei warmem Motor? Stimmt die Zündverstellung? (also verstellt die Zündung nach früh und wo hört das auf?)

Ist der Chokezug leichtgängig und richtig eingehängt?

Solche Fragen solltest Du erstmal eindeutig klären (lassen). Und zwar am besten von jemandem, der Erfahrung mit diesem Modell hat.

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Re: Leistungsverlust unter 5.000 u/min-Wohl kein Vergaserproblem

#8 Beitrag von atzekatze2011 » Fr Mai 06, 2011 23:30

Hallo an alle,

ich habe in dem Beitag - keine Leistung bis 4000 U/Min von einem ähnlichen Problem bei
der G von einem Bekannten geschrieben.

Hier mal ein Erfahrungsbericht:


Heute hatten wir die Vergaserbank herausgenommen, alles fein säuberlich zerlegt, gereinigt und wieder zusammen gebaut. Zudem hatten wir noch die Gasschieber sowie die Führungen der Gasschieber mit 1200er Papier geglättet und die vorhandenen Grate abgeschliffen.
Wir gingen davon aus, daß sich die Gasschieber hängen und der Unterdruck erst bei 4000 U/min ausreicht, um sie richtig zu bewegen.
Dazu kamen neue Zündkerzen sowie Spritschläuche und ein Benzinfilter.
Die Nadel haben wir eine Kerbe tiefer gesetzt, das mal auf Verdacht.

Naja, alles wieder eingebaut, Motor angeworfen und siehe da, genauso beschissen wie vorher.
Nicht die geringste Verbesserung.

Ok, mit dem eigenen Latein am Ende fuhren wir dann zu einem Freund.
Der hat 2 - 3 mal im Stand kurz Gas gegeben und dann gemeint, wir sollten die Gasschieber wieder ausbauen und die Nadel 2 Stufen höher hängen, also in die 2te Kerbe von unten. Hauptdüse übrigens eine 125er. Als wir den ersten Gasschieber ausgebaut hatten sah er sich das Teil mal an und deutete auf die kleine Bohrung, die sich unten neben der Nadel befindet. "Die ist aber klein, bohr`das mal auf auf 2,5 mm"
Der Besitzer der G hat dann mal recht blöde geschaut und ich konnte mir darauf auch keinen Reim machen, aber nachdem ich bereits seit 3 Jahren eine 12er Bandit mit über 140 PS am Hinterrad fahre , die ich von ihm gekauft habe,(seitdem 12000 Km) hatte ich doch genug Vertrauen und die größeren Löcher waren schnell drin. Ok, alles wieder zusammengebaut, nochmal kurz die Synchronuhren dran (ein Zylinder hatte eine minimale Abweichung) und los ging`s zur Probefahrt.
Und siehe da, kein Loch mehr, prima Gasannahme fast ab Standgas und wesentlich kräftiger bis ca. 7500 U/min. Danach drehte der Motor zwar noch weiter, aber nicht mehr so willig.
Er hat dann die Gemischschrauben noch eine halbe Umdrehung herausgedreht (standen vorher auf 2,25 Umdrehungen aufgedreht) und jetzt läuft die Kiste echt erstaunlich, alles wie weggeblasen.
Springt sofort an, Standgas einwandfrei, keinerlei Probleme.

Vielleicht ein guter Tip für alle, die ähnliche Probleme haben.
Die G hat übrigens 39000 Km.

Bin mal auf eure Meinung gespannt, Gruß

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