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Ich hoffe mal, der Claus ist nicht böse, dass ich ich ihn mal 1:1 zitiere.

ZITAT LEDERCLAUS aus nem Fred

Ich muß da jetzt auch mal etwas dazu schreiben:

1.
Eine offene Kette fachgerecht vernietet ist absolut genau so stabil wie eine geschlossene Kette.
Im Werk werden die Ketten auch entsprechend vernietet

2.
Ich würde im Rennbetrieb absolut KEINE geschlossene Kette verwenden.
Viel zu aufwändig, man kann nicht mal eben ein anderes Übersetzungsverhältnis wählen oder eine verbrauchte Kette tauschen.
Hat mal einer die Ketten bei den Renngeräten angeschaut? Anstatt dem Nietschloß ist eine Außenlasche aufgelegt und nicht vernietet.
Gehalten wird sie von einer Federspange, die aussieht wie eine Sicherheitsnadel.
Die Ketten haben im Betrieb fast überhaupt keine axiale Belastung. Sie werden nur auf Zug belastet

3.
Ein Kettensatz guter Qualität (also zB DID obere Preisregion) hält bei guter Pflege (richtige Einstellung des Kettendurchhangs und Kettenöler) klaglos 50 bis 60 tkm.

4.
Oft sind die Angaben des Motorradherstellers nicht richtig oder das Motorrad wurde verändert (Höher- bzw Tieferlegung etc) .
Auf jeden Fall wird das Kettenspiel den Gegebenheiten angepasst.
Soll heißen: Neuen Kettensatz montieren und dann das Motorrad voll beladen so weit einfedern,
bis die stelle erreicht ist, an dem die Kette das geringste Kettenspiel hat (also wenn die Schwingein gerader Flucht steht).
Dort wird der Kettendurchhang so eingestellt, daß etwa 10mm Spiel sind.
So kann die Kette auf keinen fall beim Durchfedern an einer Stelle mit Gewalt gereckt werden

(dadurch entsteht die ungleiche Kettenteilung, die großen Verschleiß hervorruft und zu Reißen und Beschädigung des Getriebeausgangslagers und des Kettenradträgers führt)

Wenn man die Kette wie oben beschrieben eingestellt hat, stellt man das Motorrad unbelastet hin,
misst das Kettenspiel in diesem Zustand und schreibt es auf ein Klebeband, das unter die Sitzbank oder unter den Seitendeckel geklebt wird.
Jetzt kann man ganz leicht und ohne Hilfe das richtige Kettenspiel bei unbelastetem Motorrad einstellen und weiß absolut sicher, daß alles genau richtig ist.
Wichtig dabei ist, danach das Rad langsam ein paar mal zu drehen und dabei auf das Kettenspiel zu achten.
Das erforderliche (anfangs ermittelte) Kettenspiel wird IMMER an der strammsten Stelle der Kette eingestellt!

Noch was: Wenn ich kein Werkzeug dafür habe, lass ich es machen oder kaufe mir das Werkzeug halt
(DID Kettennieter kostet ca 100 Euro bei Tante L. und hat fast Werkstattqualität. Jedenfalls ist es sehr brauchbar)
Wenn hier einer mit einem selbst eingebauten Kettensatz ankommt ond verlangt, daß ich ihn verniete, dann fährt er damit so wieder nach Hause.
Nicht weil ich geldgierig bin, sondern weil ich dann sowohl für die Kette als auch für den Einbau gewährleisten muß.
Und ich halte nicht wegen 5 Euro meine ganze Existenz für ein geiziges A** hin.
Für meine Betriebshaftpflichtversicherung wäre das nämlich ein Grund auf eine Regulierung im Schadensfall komplett zu verzichten.

Also in Kurzform:
Kettensatz in bester Qualität kaufen, so vernieten, daß sich das Kettenglied genauso leicht oder schwer wie die Nachbarglieder bewegt,
Kettenspiel richtig einstellen und öfter kontrollieren, Kette regelmäig reinigen und schmieren oder Öler einbauen (am besten CLS)


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