Federbein-Frage

Dreiräder unter sich

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mm69
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Federbein-Frage

#1 Beitrag von mm69 » So Mai 24, 2020 18:28

Hallo liebe 3-Radler,

ich hab seit kurzem ein GSX Gespann mit Edelstahlboot und bin mit dem Fahrverhalten an sich sehr zufrieden.

Allerdings sackt die Fuhre beim Aufsteigen schon immer gut zusammen, immerhin hab ich halt doch so 100 kg drauf.
Das Federbein dürfte immer noch das erste sein, nach ca. 90000 km ist also klar, dass der Dämpfer ausgedient haben dürfte.

Bei den früheren Moppeds bin ich an sich immer auf Wilbers Federbeine umgestiegen und wollte fragen, wie ihr das so gehandhabt habt. Sollte man bei der Federstärke allein wegen dem Beiwagen etwas höher pokern? Oder ist (abgesehen vom Körpergewicht) bei der Feder eher ein Federbein wie original zu nehmen?

Vielleicht könnt ihr mir ja bisschen Tipps geben.

Viele Grüße,
Manfred

Blue Wonder
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Re: Federbein-Frage

#2 Beitrag von Blue Wonder » So Mai 24, 2020 20:31

Hallo Manfred!

Aufsteigen und "Einsacken" ist auch beim Gespann normal - du brauchst ja schließlich Negativfederweg - damit wäre schon ungefähr ein Drittel des Federwegs im "Losfahrzustand" verbraucht.
Wenn das Gespann in engen und zügigen Rechtskurven hinten nicht zu stark einknickt, das Ding nicht bei jeder stärkeren Belastung hinten nachpumpt bzw. "weiter hoppelt" sollte das noch Ok sein. Ferndiagnose sehr schwierig. EML baute eine stärkere Feder auf das Originalfederbein, ansonsten gibt es bei Wilbers auch die Möglichkeit, sich ein Federbein konfigurieren zu lassen - kostet aber sicher etwa mehr - dafür wäre die effektive Radlast ein maßgebender Faktor.
Ich selbst fahre ein nicht mehr lieferbares Spezialfederbein, das Mobec seinerzeit in Zusammenarbeit mit der Firma Koni entwickelt hat. Dieses RS Federbein ist kein Monofederbein der Motorradlinie, sondern stammt ursprünglich aus dem Automobilrennsport. Hier im Forum sind wohl zumindest 3 Gespanne damit unterwegs. Ich bin mit diesem Federbein sehr zufrieden, ist allerdings auch ein fettes Kaliber - wird es wohl auch nirgendwo mehr geben.
Zu Wilbers und Anbietern wie YSS oder HCS werden ggf. noch Äußerungen kommen. Schau auf jeden Fall auch neuralgische Stellen wie Umlenkhebel und Schwingenlager und auch die Schwinge selbst - da gab es auch schon mal Haarisse.
Viel Erfolg
Markus

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Re: Federbein-Frage

#3 Beitrag von Bitdiddle.de » Mo Mai 25, 2020 22:04

Ich habe damals meine 2 Federbeine entsorgt und durch eines von HCS ersetzt. Habe ich mir vom Lederclaus kommen lassen, mit der passenden Feder für mein Fahrergewicht. Für vorne dann entsprechend, die alten S345 (oder so) hatten es auch schon hinter sich. Preislich alles noch im guten Rahmen gewesen.

LG,
Eyck
Was würdest du tun, wenn du wüsstest, dass du nicht scheitern kannst?

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Re: Federbein-Frage

#4 Beitrag von Lederclaus » Mi Mai 27, 2020 14:12

Mein 11erG-Gespann hat hinten ein Wilbers- federbein. Würd ich heute nicht mehr kaufen, aber damals gabs keine Auswahl. Bei Bedarf geb ich dir die Daten.
YSS ist günstiger und fast genauso haltbar und gut. Allerdings muß man die Feder dort selber nachrüsten, die die richtige Federrate hat. Entweder geht man damit zu einem Fahrwerksservice oder zum Gespannbauer.
Ich verbaue fast nur noch YSS, habe aber keine Daten für 11erG. Und halt HCS. Da kann man sich ohne Aufpreis fast jedes Federbein konfigurieren lassen. Die sind etwas hemdsärmeliger gefertigt als YSS und sprechen eventuell etwas hölzerner an, aber vom Preis interessant und die Qualität stimmt. Und Probleme gibt es nur ganz wenig (ungefähr vergleichbar mit den anderen Marken). Vorteil bei HCS: Der Horst kann seine eigenen Federbeine warten und reparieren und auch die Stickstofffüllung wieder erneuern. Man kann dort alle Wünsche ansagen und dann sieht er zu, daß er das genauso einrichtet.

Generell ist ein originales Federbein dem Gewicht des Gespanns nicht gewachsen. Auch mit Vorspannhülsen nicht. Und es sollte auf jeden Fall eine Zugstufenverstellung haben! (einstellbare Ausfedergeschwindigkeit). Am Beiwagen würde ich immer dazu raten, eine hydraulisch verstellbare Federbasis zu verbauen (wenn der Platz ausreicht und man den zusätzlichen Preis dafür bezahlen kann bzw will). Bei wechselder Ladung ist es total praktisch, wenn man ganz einfach die Federvorspannung anpassen kann. Ein zu hartes Beiwagenfederbein bringt unschöne Unruhe in die Lenkung...

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