ich habe schon ein wenig in diesem Forum gestöbert und war sehr angetan vom Umgangston. Anscheinend wird hier eine Kultur gepflegt, die mir ausgesprochen gut gefällt - freundlich, tolerant, und es scheint eine sehr große Hilfsbereitschaft durch. Das kenne ich auch aus zwei anderen Foren, bei denen ich auch bin, aber leider ist das in vielen anderen Foren ganz anders - Beleidigungen, Prahlerei, übles Nachreden...na Ihr werdet das vielleicht selber kennen. Um so besser dass das hier anders ist.
So, nun kurz zu mir, und zu dem was mich hierher verschlagen hat:
Ich heiße Rainer, bin knapp 60 und fahre erst seit wenigen Jahren wieder Motorrad. Davor eine übliche Motorradkarriere: Mofa, Zündapp KS 50, Honda CB 125, dann 350 four, dann 500 four, dann wars erstmal vorbei - Job, Haus, Familie, Kind usw. Also erst nach langer Pause wieder auf zwei Rädern.
Motorradmäßig komme ich heute aus einer ganz anderen Ecke. Ich habe noch eine Royal Enfield Continental GT und eine Triumph Thruxton. Wie bin ich zur "G" gekommen? Meine liebe Gattin wollte nach langem Zögern mitfahren. Nun, auf der Enfield geht das ja sowieso nicht, und die Triumph war ihr zu unbequem. Nun stand da seit langem bei einem Entrümpeler (!) bei mir um die Ecke die G im Laden, ich bin praktisch jeden Tag vorbeigegangen. Was soll man mit so einem Ding, hab ich mir gedacht. Dann hat er sie irgendwann mal vor die Tür geschoben. "Ich setz mich mal drauf", hab ich zu meiner Liebsten gesagt. "Ich steig mal mit drauf", hat sie gesagt. "Das nenne ich mal vernünftig und bequem sitzen" meinte sie, "nicht so wie der bekannte Affe auf dem.....also auf der Thruxton". Also wurde ein bisschen noch gefeilscht, und ich habe das Moped (reichlich blauäugig ohne Probefahrt, war nicht zugelassen) gekauft: Erstzulassung 1994, knapp 27.000 km (paar kleine Kratzer im Lack, aber sonst vom äußeren Zustand kann die km-Leistung schon hinkommen denke ich), Batterie neu, TÜV neu. Der Preis dafür war ok.
Was wurde dann gemacht? Alle Flüssigkeiten ausgetauscht, Zündung in Ordnung gebracht, im Moment ist sie beim Schrauber weil sie bis 3.000 Touren etwas unsauber läuft, wohl die Vergaser nach der sehr langen Standzeit. Wird aber bald in Ordnung sein denke ich.
Dann die erste Fahrt, ich allein. Nach einem Kilometer im Stadtverkehr (bei Hitze im Sonnenschein) dachte ich: was hast du dir bloß mit diesem Dampfer angetan, einmal Rangieren, und du bist fix und fertig. Mit so einem Moped kann man nicht vernünftig fahren, das ist Schufterei und kein Spaß. Aber als ich rauskam aus der Stadt.... ich brauchs Euch natürlich nicht erklären. Aufrecht sitzend dahingleiten, sehr bequem, gewöhnungsbedürftig, wie man sie in die Kurve zwingen muss wenn mans nicht gewohnt ist. Kurz: das krasse Gegenteil zu meinen beiden anderen Mopeten. Ich habe die G erst wenige hundert Kilometer gefahren, und ehrlich gesagt mochte ich sie anfangs einfach nicht. Das Gewicht, die Schwerfälligkeit wenn man langsam fährt. Aber irgendwie hat es sich geändert. Der Komfort, der bärenstarke Motor. Kein Ruckeln beim Lastwechsel, der sture Geradeauslauf. Keine Kettenpflege usw. usw. Ich werde sie behalten. Sie wird kein Alltagsmoped werden, auch keine Reisemaschine. Sie ist für die ausgiebiege Tour zu zweit bei schönem Wetter. Dafür will ich sie so gut wie möglich erhalten, so lange ich so ein Trumm noch bändigen kann.
Jetzt mache ich mal Schluss mit dem Roman.
Was ich toll finden würde: Wenn es sich mal ergeben sollte, dass man sich mit einem (oder mehreren) G-Fahrern irgendwo mal auf einen Kaffee trifft und ich mal fragen kann, ob das Rasseln des Motors noch im normalen Bereich liegt, oder er schon krank ist
. Im Bremer Raum sind ja doch einige unterwegs, wie ich auf der Mitgliederkarte gesehen habe.Vielleicht bis bald, Euch allen eine gute Zeit!
Gruß aus Bremen, Rainer
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