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2008 Lechbruck - der Ber-G ruft

Geschrieben von Frank

 Der BerG rief.....und wir kamen. ;-)

Weiter in den Süden kann man gar nicht fahren, ohne die Grenze zum benachbarten Ausland zu passieren. Vor allem die Nordlichter bemühten wieder mal alle erreichbaren Landkarten, Routenplaner und Navigationssysteme, um sich erst einmal einen Überblick zu verschaffen, "...wo zum Henker denn dieses Kaff schon wieder liegt!" (O-Ton eines geplagten Fischkopfs). Gerade der sprichwörtliche Finger auf der Landkarte zeigte aber Verheißungsvolles: Unser Jahrestreffen fand diesmal am nördlichen Alpenrand statt. Drumherum alle die klassischen Urlaubsziele, die wir schon von unseren Eltern kannten: Starnberger See, Ammersee, Forggensee, Garmisch-Partenkirchen, Oberstdorf, Sonthofen, Augsburg, Marktoberdorf... Mit einem Wort: Es ging ins Allgäu. 

Auf die Treffenteilnehmer wartete eine der schönsten Regionen, die unser an schönen Regionen nicht eben armes Heimatland zu bieten hat. Schroffe Berge, schneebedeckte Gipfel, glasklare Seen, eiskalte Gebirgsbäche, tiefgrüne Wälder. Und dazwischen Strecken und Straßen, die keinen Wunsch offen lassen. Insbesondere den Norddeutschen sagten die erstklassigen Straßenbeläge zu, die beredtes Zeugnis davon ablegen, dass das schöne Bayernland mehr Geld für Straßenbau und – instandhaltung ausgeben kann als die potentiell eher ärmeren Länder an Nord- und Ostseeküste. Auch der letzte kleine Feldweg ist nicht nur griffig asphaltiert, sondern auch in einem ausgezeichneten Zustand- ohne Löcher und fast ohne Bitumenflickwerk. 

Diese tollen Straßen führten die Treffenteilnehmer tief in die naheliegenden Alpen hinein. Timmelsjoch, Stilfserjoch, Fernpaß, Silvretta Hochalpenstraße, Großglockner, Hahntennjoch, Namlostal, Lechtal: Musik in den Ohren eines jeden Motorradfahrers- und alles in erreichbarer Nähe. Fairerweise muß man zwar sagen, dass sich diese Traumstraßen nicht auf deutschem, sondern größtenteils auf österreichischem Boden befinden, plus etwas Schweiz und eine Prise Italien. Aber es lag eben alles in Reichweite für eine anständige Tagestour! 

Die Organisatoren des Treffens hatten einen sehr schwierigen Start, denn den eigentlichen Initiator des Treffens hatte nach relativ kurzer Zeit die Lust verlassen, so dass andere G-Treiber/innen ins kalte Wasser springen und irgendwie das Kind aus dem Brunnen holen mussten. Die Anlage war bereits vorgebucht, aus der Nummer kamen unsere Orgas nicht raus. Das Team um Hanne, Martin, Rolf, Hermann, Carsten und  Karin hat aber eine saubere, handgebremste 180° Kehre hingelegt und für uns alle ein traumhaftes Event zusammengebaut.

Dafür gab es (zu Recht!) viel Lob und Applaus von der G-emeinde

 Die ausgewählte Anlage war traumhaft gelegen, am Ortsrand des kleinen Städtchens Lechbruck am See. Alle angepeilten Tourenziele waren von hier aus prima zu erreichen. Es handelte sich bei dem Treffenplatz um das "Feriendorf Hochbergle Lechbruck", eine Ansammlung von äußerst hübschen Ferienhäusern. Den G-Treibern hat die Unterkunft dann auch ausnehmend gut gefallen. Leider gab es keinen Gemeinschaftsraum, in welchem man sich Abends hätte versammeln können, und auch auf unser geliebtes Grillfest und ein Lagerfeuer mussten wir verzichten. Das wurde aber kompensiert durch einen sehr schönen Spielplatz direkt am Treffenplatz, der vom G-Nachwuchs denn auch entsprechend frequentiert wurde. 

Unser eigentlicher Treffenplatz war ein Teil des Parkplatzes der Einrichtung, der mittels Flatterband für uns abgeteilt worden war. Wir haben schon mal gemütlicher gefeiert, aber die Stimmung der Teilnehmer und das herrliche Wetter sorgten auch in diesem Jahr dafür, dass nichts vermisst wurde.

Dadurch, dass dieses Treffen am äußersten Rand der Republik stattfand, hatten einige Teilnehmer einen recht extremen Anfahrtsweg. Entsprechend viele Anhänger konnte man daher in diesem Jahr besichtigen. Nicht deshalb, weil die G-emeinde das Motorradfahren verlernt hätte oder keine Lust mehr aufs biken hat, sondern einerseits aus wirtschaftlichen Überlegungen (viele der G-efährtinnen haben eigene Maschinen, und Diesel für einen PKW ist nun mal günstiger als Benzin für zwei Motorräder), andererseits aber auch, um einen kürzeren oder auch längeren Urlaub um das Treffen herumzubasteln. 

So gab es in diesem Jahr sehr viele Leute, die bereits eine Woche vor dem Treffen anreisten oder nach dem Treffen noch dablieben- oder (als Hardcore-Variante) beides. Und wenn man mit Familie unterwegs ist, braucht man in zwei Wochen mehr Gepäck, als wenn man alleine zum Zelten fährt... 

Leider kam es in diesem Jahr auch zu weniger erfreulichen Vorfällen. Erstes Opfer war Oliver aus Hamburg, der die Anreise zum Treffen zu einer einwöchigen Deutschlandtour ausgebaut hatte. Im Hunsrück wurde er von einer jungen Frau mit ihrem PKW vom Motorrad geholt- sie hatte seinen Blinker übersehen. Oliver trug einige Verletzungen davon, u. a. einen Bruch des Oberschenkelknochens, mehrere schwere Prellungen und zwei Rippenanbrüche. Seine Tour endete im Kreiskrankenhaus in Kirn. Einige der Forenkollegen bauten sofort ihre geplante Anreise um und besuchten ihn dort. Sie fanden ein Häuflein Elend vor, welches aber schon wieder sein verschmitztes Grinsen zur Schau stellte- wenn auch noch mit Mühe. Andere Kollegen erklärten sich sofort bereit, Mann und Maschine irgendwie in den hohen Norden zurückzubefördern. Letztlich haben aber die Helferlein vom ADAC dafür gesorgt, dass Oliver ohne weitere Beschädigungen in ein Krankenhaus in Hamburg überführt wurde. Das Motorrad sah ziemlich mitgenommen aus, aber Dank der fachkundigen Hilfe von Meikel und Volker wird auch die Maschine weiterleben dürfen. 

Den nächsten Schrecken jagte uns der Kollege Rainer ein. Er war zusammen mit zwei Freunden auf dem Weg zum G-Treffen. Bei einem missglückten Überholmanöver wurde sein Freund und Mitstreiter Wolfgang verletzt und musste das Wochenende zur Beobachtung im Krankenhaus verbringen. Zum Glück durfte er am Montag aber schon wieder nach Hause, so dass ihn seine Freunde auf dem Rückweg vom Treffen einsammeln konnten. 

Eigentlich startete dieses Treffen bereits am

Mittwoch

An diesem Tag hatte Glücki, unser Forenkommissar und ebenso geliebtes wie begnadetes Lästermaul Geburtstag. Und dazu hatten sich schon so einige Forenleute eingefunden. So wurde abends schön gegrillt, Glücki hat ordentlich einen ausgegeben und zum Dank ein eigens angefertigtes T-Shirt geschenkt bekommen. Ein aus strafrechtlichen Gründen nicht näher zu bezeichnendes Forenmitglied hatte sogar noch zwei Leuchtkugelbatterien von Silvester übrig, so dass wir auch noch ein ausgebufftes Feuerwerk genießen durften.

Donnerstag

War schließlich der erste "offizielle" Treffentag. Wie üblich nutzten die meisten G-Treiber diesen Tag für die Anreise, und so konnte man den ganzen Tag in und um Lechbruck den turbinenartigen Sound (und das lebhafte Rasseln) einzelner Gs oder kleinerer Grüppchen hören, die sich auf dem Weg zum Treffen(park)platz befanden. Das große Hallo, mit dem jeder Neuankömmling begrüßt wurde, zeigte die große Verbundenheit der G-Familie. 

Es war bereits sehr spät am Abend, viele der Leute waren bereits schlafen gegangen, als wir noch einmal das so vertraute, heiser/dumpfe Röhren von 1127 ccm hörten, die sich in eine 4-in-2 Anlage entlädt. Fragend blickten wir den ankommenden Scheinwerferkegeln entgegen: Es war Kisiel, unser Freund aus Polen, mit seinen Mannen. Ein G-Kennzeichen sah aber noch wieder anders aus als die polnischen, und wir wussten zunächst nicht, wen wir da vor uns hatten- bis der normannische Kleiderschrank seinen Helm abnahm und uns Henry aus Estland entgegenguckte- mit einem Grinsen so breit wie der nahe Lechsee. 

Der Junge hatte doch tatsächlich rund 2.500 Kilometer zurückgelegt, um beim Treffen dabei sein zu können. Eine Entfernung, die auch in Zukunft schwer zu toppen sein dürfte. Hin und  zurück fast 6.500 Km, inklusive eines "kleinen Umwegs über die Schweiz um noch ein paar Pässe auf dem Heimweg mitzunehmen" trieb Henry seine G – das ist mehr, als mancher G-Treiber im ganzen Jahr schafft. Diese imponierende Fahrleistung brachte ihm den Titel "Eisenarsch 2008" ein- und ist ein schöner Beweis dafür, dass unsere mittlerweile mindestens 13 Jahre alten Motorräder mit Laufleistungen von teilweise deutlich über 100.000 Km immer noch treue und verlässliche Begleiterinnen sind!

Freitag

War der Tag der kürzeren und mittleren Touren. Hermann vom Bodensee nahm die Damen des Forums unter seine Fittiche und arbeitete mit ihnen das Programm "Pässe lernen für G-Hexen" durch. Dazu hatte er  eine nette, kleine Tour ausgearbeitet. Auf einem wenig befahrenen Stück Bergstraße ließ er dann die Damen eifrig trainieren, wie man flott, sicher und mit Spaß einen Berg per Motorrad bezwingt.  Er muß die Mädels ordentlich gescheucht haben, denn sowohl der Zustand der Hexen als auch jener der Hinterreifen sprach Bände... Unsere Hexen waren  überaus begeistert und Hermanns Einsatz wurde sehr gelobt.

Andere G-Treiber zog es zu legendären Motorradstrecken wie dem Kesselberg. Auch diverse Touren durch das nahe Tirol  wie dem schönen Hahntennjoch waren im Angebot. Durch die vielen verschiedenen Möglichkeiten, sich auf und mit dem Motorrad auszutoben, kam jeder auf seine Kosten- vom Blümchenpflücker über den Tourenesel bis zum ambitionierten Fahrer, dem eine Kurve gar nicht schräg genug sein kann. 

Toll: Alle kehrten am Abend wieder munter & gesund zurück! 

Wieder auf dem Veranstaltungsgelände angekommen, wartete bereits der Dorfpfarrer aus Lechbruck auf seinen Einsatz. Er sprach einen kurzen Segen und hatte einen ganzen Kanister Weihwasser im Gepäck, um die Motorräder ebenfalls zu segnen. Ein Highlight für den Geistlichen war die anschließende Rückfahrt im Beiwagen  einer G- diese Erfahrung fehlte ihm noch... J Ganz geheuer schien ihm die Fahrt im Gespann zunächst nicht zu sein, denn er segnete das Gespann gleich zwei Mal, bevor er sich dem Gespannfahrer auslieferte. <g>

Später am Abend, es war schon nach 23:00 Uhr, riefen Neu-G-Treiberin Äva und ihr Lebensgefährte Markus, genannt "die alte Sieben" (Old_Seven) an. Die beiden waren nach einem langen Arbeitstag in Saarbrücken gestartet und hatten einfach nicht mehr die Kraft, noch weiterzufahren. Kurz vor Memmingen, etwa 70 Km  vor dem Treffengelände, war den beiden die Puste ausgegangen. Ehrensache für Carsten und Karin, sofort mit einem PKW nebst Anhänger loszubrausen und die G und die GSX 1400 des ausgepowerten Pärchens einzusammeln. Gegen 04:30 Uhr waren damit dann auch die letzten Teilnehmer vor Ort... 

Für die anderen G-Fahrer war es am anderen Tag ebenso Ehrensache, zunächst die beiden Maschinen abzuladen- und sich dann einen Wolf zu lästern. Gutmütige Frozzeleien bestimmten damit den Morgen des

Samstag

Nachdem die Jungs und Mädels gefrühstückt hatten, ging es an die langen Touren. Wieder war für jeden Geschmack etwas dabei, Highlights waren die Touren zum Stilfser Joch und zum Timmelsjoch- Strecken, deren Namen Musik in den Ohren jedes Motorradfahrers sind.

Viel Pech noch vor dem Tourstart hatte G-Hexe Petra. Sie rutschte auf einem feuchten Wiesenstück aus, knickte noch um und brach sich dabei den Knöchel. Uwe fuhr seine Herzensdame gleich ins Krankenhaus nach Füssen, dort wurde unsere G-Fährtin noch am selben Vormittag genagelt. Äh. Also operativ behandelt. Um einige Gramm Metall schwerer war sie zwar schon am selben Nachmittag wieder obenauf, musste aber noch einige Tage im Hospital verbringen.

Die Anteilnahme unter den anderen Trefflern war entsprechend groß, viele Leute besuchten Petra im Krankenhaus. Sie, und  auch der erste Treffenpechvogel Oliver, bekamen dann jeder noch eine Warnweste geschenkt, die von allen Leuten auf dem G-Treffen handsigniert wurden.

Die Tourenteilnehmer dieses Tages traten den Beweis an, dass Motorradfahren, mit Kopf und Verstand betrieben, kein gefährliches Hobby sein muß: Alle kamen heile & gesund zurück. 

Während der abendlichen Feier fand dann auch die Prämierung der Sieger statt. Das Henry aus Estland in diesem Jahr den "Eisenarsch" bekommen würde, war schon vorher klar. Moderator Fraro würdigte die Leistung dieses echten Tourenfahrers genauso wie die Eigentümer des schönsten Original-Motorrades (GSX_Tom) und des gelungensten Umbaus. Gegen Ende der Preisverleihung entriß Carsten dem geschwätzigen Moderator das Mikro und kürte Fraro –einigermaßen überraschend- zum "Member des Jahres".

Hermann wurde von den G-Hexen für sein Engagement besonders gelobt und ausgezeichnet. Auch dem unermüdlichen Admin unseres schönen kleinen Forums, GSXFan, wurde viel Lob ausgesprochen.

Und dann wurde bis in die Puppen gefeiert. Die Tür des Kühlwagens, in welchem die Getränke auf Genusstemperatur gehalten wurden, kam nicht mehr zur Ruhe- genauso wie die fleißigen Mundschenke Hanne, Rolf, Martin, Carsten und Karin.

Sonntag

Viel zu schnell waren die 4 Tage vorbei und wieder hieß es Abschied nehmen. Während einige der Teilnehmer dem Orgateam beim Aufräumen halfen, waren andere schon unterwegs Richtung Heimat. Ein Treffen ganz am äußersten Rand der Republik bringt es nun mal mit sich, dass einige der Teilnehmer sehr weite Strecken zu bewältigen haben.

Ein Glück, dass diesen Leuten wenigstens eine vernünftige und zuverlässige Begleiterin für die bis zu 1.000 Km zur Verfügung steht: Unsere gute, alte GSX 1100 G, Hauptdarstellerin bei  all den schönen Treffen der letzten Jahre. Sie ist unsere gemeinsame große Liebe (zumindest motorradtechnisch) und wird uns in der laufenden Saison und auch beim Treffen im nächsten Jahr wieder gute Dienste leisten!

 
 
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